Rothaus FIS Start
  • Derzeit 0 von 5 Sternen.
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Bewertung: 0/5
(0 Stimmen gezählt)

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Sie haben bereits diese Seite bewertet, sie können nur eine Stimme abgeben!

Ihre Bewertung wurde geändert. Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Überraschungssiege in Courchevel

Einen unerwarteten Ausgang haben die Springen beim FIS Grand Prix im französischen Courchevel genommen. In Abwesenheit vieler männlicher Top-Athleten dominierten die Japaner die Wettbewerbe bei den Herren und im Mixed-Team. Bei den Damen blitzte hingegen das Talent der erst 16-jährigen Kanadierin Alexandra Pretorius auf.

Japanischer Newcomer siegt vor Andreas Wank
Mit Weiten von 128,5 und 124 Metern (272,7 Punkte) hat sich der erst 18-jährige Japaner Reruhi Shimizu beim Einzelspringen in Courchevel (FRA) als Sieger durchgesetzt. Platz zwei belegte DSV-Athlet Andreas Wank (122,5/125 Meter; 270,3 Punkte) vor Tom Hilde (124/125 Meter; 269,2 Punkte) aus Norwegen.
Shimizu wächst über sich hinaus
Für den Japaner war es die Bestätigung seiner Trainingsleistungen, für den Rest der Skisprungszene war es die Überraschung der noch jungen Grand Prix-Saison. Mit seinem Tagessieg beim FIS Grand Prix hat Reruhi Shimizu am Mittwoch Abend ein Ausrufezeichen gesetzt und den überraschend starken Auftritt seiner Mannschaft in Courchevel gekrönt. „Ich hatte heute bereits im Probedurchgang ein gutes Gefühl und jetzt bin ich wirklich glücklich darüber, dass ich es geschafft habe, diese guten Sprünge auch im Wettkampf zu zeigen", freute sich der Japaner, der im ersten Durchgang mit Tagesbestweite in Führung gegangen war.
Wank verbessert sich im Finale
Den 128,5 Meter von Shimizu hatte Andreas Wank auch mit einem blitzsauberen zweiten Sprung nichts entgegenzusetzen. Mit seinen 125 Metern zog der Wahl-Schwarzwälder zwar noch an Tom Hilde (NOR) und Yuta Watase (JPN) vorbei, musste sich am Ende aber knapp hinter dem Japaner auf Platz zwei einreihen. „Natürlich gibt es immer etwas, das man verbessern kann, aber für mich war es das bisher beste Ergebnis im Sommer“, so Wank, der jetzt auf eine weitere Leistungssteigerung beim Sommerskispringen Hinterzarten hofft: „Vielleicht gelingt es mir dort sogar noch besser als in Courchevel." Die übrigen DSV-Adler blieben hinter ihren Erwartungen zurück. Einzig Michael Neumayer schaffte es als Achter in die Top Ten. Mehr erhofft hatte sich insbesondere Pascal Bodmer, der mit 122,5 und 115,5 Metern und Platz 28 nicht ansatzweise an seinem Qualifikationssieg anschließen konnte. Das deutsche Ergebnis komplettierte Maximilian Mechler auf Platz 29. Richard Freitag verpatzte seinen ersten Sprung und musste ebenso wie Teamkollege Danny Queck den Finaldurchgang als Zuschauer verfolgen.
Favorisierte Österreicherinnen unterliegen junger Kanadierin
Zu einer ähnlich knappen Entscheidung wie bei den Herren war es bereits am Nachmittag bei den Damen gekommen. Mit Weiten von 92,5 und 96,5 Metern (221,9 Punkte) setze sich dort die Kanadierin Alexandra Pretorius überraschend als Siegerin durch. Ihr folgten die Österreicherinnen Daniela Iraschko (91,5/100,5 Meter; 220,7 Punkte) und Jacqueline Seifriedsberger (88,5/96 Meter; 219,3 Punkte) auf den Plätzen.
Carina Vogt holt bestes DSV-Ergebnis
Einen ordentlichen Saisoneinstand erlebte die deutsche Mannschaft. Abgesehen von der Oberstdorferin Veronika Zobel qualifizierten sich alle Springerinnen für den Finaldurchgang und sammelten erste Punkte für die Gesamtwertung. Für die beste deutsche Platzierung im Team von Bundestrainer Andreas Bauer sorgte dabei Carina Vogt. Mit Weiten von 90,5 und 87 Metern (200 Punkte) platzierte sich die 20-Jährige vom SC Degenfeld am Ende auf Platz sechs. Das Ergebnis komplettierten Ulrike Gräßler auf Position 14 und Katharina Althaus, die sich nach einer bemerkenswerten Aufholjagd um zwölf Positionen auf Rang 16 verbesserte. Svenja Würth wurde 22., Anna Häfele kam nicht über Platz 30 hinaus.
Weiterer Höhenflug der Japanerinnen
Nach ihrem Sieg beim Mixed-Team-Wettbewerb am Vortag zeigten die Japanerinnen auch im Einzel eine mannschaftlich geschlossene Leistung. Mit Sara Takanashi, Yuko Ito und Kaori Iwabuchi auf den Plätzen acht, neun und zehn schafften gleich drei Athletinnen den Sprung unter die beste Zehn.
Deutschland Zweiter bei historischen Mixed-Sieg Japans
Team Japan hat das erste Mixed-Teamspringens in der Geschichte des Skispringens gewonnen. In der Besetzung Yuki Ito, Sara Takanashi, Noriaki Kasai und Yuta Watase kam die Mannschaft aus Fernost auf 930,8 Punkte und setze sich damit am Dienstag knapp gegen die starken Deutschen (Katharina Althaus, Ulrike Gräßler, Pascal Bodmer und Andreas Wank; 928,9 Punkte) durch. Platz drei belegte Team Austria (928,4 Punkte) mit Jacqueline Seifriedsberger, Daniela Iraschko, David Zauner und Michael Hayböck. Die französischen Veranstalter präsentierten eine gelungene und vor allem ereignisreiche Premiere des neuen Wettkampfmodus, bei dem in sechs Monaten in Val di Fiemme erstmals auch ein WM-Titel vergeben wird.
Japaner mannschaftlich ausgeglichen
Insgesamt dreizehn Nationen hatten am Dienstag für die Premiere in Courchevel gemeldet. Die homogenste Mannschaft schickten die Japaner in den Wettkampf: So konnte nicht nur Yuta Watase seinen Aufwärtstrend weiter fortsetzen, auch der inzwischen 40-jährige Noriaki Kasai meldete sich trotz Schwächenim ertsen Durchgang eindrucksvoll zurück. Die japanischen Damen komplettieren den starken Auftritt von Team Nippon.
Andreas Wank in Top-Form
Allen Grund zur Freude hatte auch das DSV-Team. Vor allem Bundestrainer Werner Schuster bewies bei der Aufstellung der Herren eine glückliche Hand. Nach langer Wettkampfpause feierte Pascal Bodmer ein gelungenes Comeback, als er im zweiten Umlauf mit einen Bombensprung auf 95 Meter kam. Auch Andreas Wank präsentierte sich, wie schon beim Training und im Probedurchgang mit ansprechender Leistung. Nicht ganz optimal lief es bei den deutschen Damen. Vor allem Ulrike Gräßler hatte sich bessere Sprünge erhofft. Dennoch zog auch die Klingenthalerin eine positive Premierenbilanz: „Es war schön, zusammen mit den Männern in einem Team zu springen. Wir sind Freunde, wir trainieren zusammen und diesmal konnten wir sogar gemeinsam springen. Das war sehr cool und wir sind zufrieden mit dem heutigen Ergebnis."
Österreich überzeugt trotz fehlender Stars
Eindrucksvoll auch die Leistung der Österreicher: Wie andere Mannschaften auch verzichteten sie im Herrenbereich auf ihre Top-Besetzung und schickten stattdessen David Zauner sowie Michael Hayböck ins Rennen. Dabei war auch die B-Mannschaft konkurrenzfähig und lag nach dem ersten Durchgang sogar noch in Führung.
Fortsetzung in Hinterzarten
Weiter im Grand-Prix-Kalender der Damen geht es bereits am Freitag in Hinterzarten. Dann steht das nächste Einzelspringen auf der HS-108-Normalschanze auf dem Programm. Am Samstag folgt ein weiteres Mixed-Teamspringen, bevor die Herren die Wettkampfwoche mit ihrem Einzelspringen am Sonntag beenden.